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Eingangsbestätigung: Quella Signature One und Varsity

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Nein, man muss nicht gleich tausende von Euros ausgeben, um ein solides Fahrrad zu erwerben, an dem man lange Freude hat. Nein, man muss auch nicht krampfhaft 30 Gänge durch die Stadt schleppen, um von A nach B zu kommen. Und ja, man darf im Marketing ruhig etwas lauter werden, um auf seine Produkte aufmerksam zu machen.

Hilft alles nichts: das Geschäftsmodell von günstigen Komplett-Singlespeedern/-Fixies und den dazu gehörigen Online-Konfiguratoren, die auf bunten Websites präsentiert werden, erzeugt bei mir ein nervöses Zucken. Warum? Vielleicht, weil ich mit derartigen Rädern wenig anfangen kann, auch wenn ich die Idee des einen Ganges durchaus spannend finde. Solange es allerdings Kunden gibt, die davon überzeugt sind, und solange es Hersteller gibt, die sich damit ihren Geschäftstraum erfüllen … bitteschön.

Also halte ich es einfach mit der (mehr oder weniger) neutralen Berichterstattung: Quella Bicycle ist ein weiterer Protagonist des oben genannten Geschäftsmodells: einfache Stahlrahmen, ein breites Spektrum haus-gelabelter Komponenten, eine große Farbauswahl (der Rahmen und Komponenten) sowie günstige Komplettpreise machen vieles für viele möglich.

Aktuell bietet Quella zwei weitgehend individualisierbare Modelle mit den charakteristischen 50mm Hochprofil-Felgen. Deren Stahlrahmen werden übrigens in England geschweißt und pulverbeschichtet, was allerdings weder einen Qualitäts- noch Preisvorteil bringen dürfte, jedoch immerhin Transportkosten und -belastungen erspart und sich dank “Made in Great Britain” besser vermarkten lässt.

Das Quella Signature One ist der umfassend konfigurierbare Singlespeeder mit Stahlrahmen aus 4130 CrMo und FipFlop-Nabe für den Fixie-Betrieb für 549 Pfund (= 700 Euro).

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Das Quella Varsity kommt in 4 Varianten, bei denen nur der Lenker wählbar ist. Für schlappe 329 Pfund (= 420 Euro) bietet es einen HiTen-Stahlrahmen und einfachere Komponenten, was sich auch deutlich im Gewicht bemerkbar macht: So wiegt ein Signature One in Größe 59 rund 10 kg, während das Varsity in Größe 58 schon 11,5 kg auf die Waage bringt.

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All das kann man auch positiver und werbewirksamer ausdrücken, am besten mit eigenen Worten des Herstellers:


Stilecht abgefahren sitzen: Two Makers Randonneur Chair

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Dass ein klassischer Randonneur mit gemufftem Stahlrahmen meist ein äußerst bequemes Gefährt für lange Touren ist, dürfte hinlänglich bekannt sein. Dass man daraus aber auch ein äußerst bequemes Sitzmöbel für die Entspannung danach bauen kann, ist neu.

Two Makers sind die beiden Möbeldesigner und -bauer Simon Tayler und Andrew McDonald aus Kent/UK, die irgendwann beschlossen, einen Schaukelstuhl im Randonneur-Look mit den passenden Teilen zu entwerfen (danke für den Tipp Ataman!).

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Das Ergebnis seht Ihr hier. Der Stuhl-Stahlrahmen besteht aus Reynolds 631 Rohren. Das Lenkerband, das Satteltäschchen sowie das Leder für Sitzfläche und Rückenrolle stammen von Brooks.

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Der Stuhl wurde übrigens bei der diesjährigen Tour of Britain als “Hot Chair” für den jeweils aktuell Führenden im Rahmen des Zeitfahrens eingesetzt.

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Preis? Auf Anfrage …

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Frisch in den Matsch: Veloheld iconX 2015

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Pünktlich zur Cross-Saison 2014/15 haben die Velohelden ihr Crosser-Modell iconX einem technischen und optischen Update unterzogen.

veloheld-iconX-2015

Die Geometrie wurde leicht überarbeitet und bietet jetzt neben 5 Rahmengrößen mehr Reifenfreiheit bis 47 mm ohne und bis 42 mm mit Schutzblechen. Die neuen Ausfallenden hinten verlegen die Scheibenbremsaufnahmen ins Rahmendreieck. Neben der bislang erhältlichen Carbongabel gibt es nun auch optional eine doppelt endverstärkte CroMoly Gabel mit Ösen für Schutzbleche und Front-Gepäckträger. Das Innenlager kommt ab sofort als PF30 Version.

Das Veloheld iconX 2015 gibt es aus dem Regal in “Armygreen matt” Pulverbeschichtung mit neongelben Decals oder mit Wunsch-Pulverbeschichtung aus dem RAL-Fächer.
Kostenpunkt fürs Rahmenset 649 Euro bzw. aktuell 599 Euro.

Rahmenbau in 3:53 Minuten: DMP Bikes macht’s in Edelstahl

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DMP (Dutch Made Precision) Bikes aus Oisterwijk/Holland bauen unter der Marke Synus seit 2010 Maßrahmen aus Edelstahlrohren von KVA Stainless für verschiedene Modelle: vom Rennrad Nova über das Trekkingbike Dean bis zum MTB Mudr und das flotte Citybike Capax.

Synus-Nova

Synus-Dean

Synus-Mudr

Synus-Capax

Alle Edelstahlrahmen werden natürlich selbst handgebaut, was sich scheinbar in bemerkenswerter Geschwindigkeit erledigen lässt. So zeigt ein aktuelles Beweisvideo, dass die Fertigung eines Maßrahmens in nur 3:53 Minuten möglich ist. Das ist wirklich schnell … auch wenn der handwerklichen Fertigkeiten durch die totale Kameraeinstellung ein wenig auf der Strecke bleiben ;o)

Neue Klassik für die Stadt: Erenpreiss Sparrow

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Die lettischen Stahlkollegen von Erenpreiss bringen für 2015 ein neues Modell in Ihrem wachsenden Citybike-/Tourer-Programm an den Start:

Das Erenpreiss Sparrow gibt es in einer Herren- und Damen-Version natürlich mit Stahlrahmen und Stahlgabel. Mehr Auskünfte erteilt die Website aktuell leider noch nicht. Das Sparrow scheint allerdings schaltungsfrei und mit langen Rennbremsen zu arbeiten, wenn man den Fotos trauen kann.

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Im Frühling 2015 soll das Erenpreiss Sparrow lieferbar sein, Vorbestellungen werden jetzt schon entgegen genommen. Hierzu wären ein paar Infos allerdings hilfreich, z.B. Ausstattung und Preis. Aber beides steht vielleicht noch nicht fest. Und ich will ja nicht rumnölen … ;o)

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Das Feuer im Rahmen: Film über Rahmenbauer Giuseppe Marinoni

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Über das 40jährige Jubiläum des kanadischen Rahmenbauers Marinoni und das dazu gehörige Jubiläumsmodell 40 SL bzw. 40 Zona habe ich bereits im Februar berichtet.

Marinoni-movieNun steht ein Film über Meister Giuseppe Marinoni in den Startlöchern, den der kanadische Filmemacher und Rad-Enthusiast Tom Girardin gedreht hat (danke für den Tipp Achim!!!).

Im Film “Marinoni: The Fire in the Frame” geht es u.a. um den Stundenweltrekord-Versuch von Marinoni im Oktober 2012 in der Altersklasse Ü75 und die Vorbereitung darauf. Darüber hinaus hat Girardin den Rahmenbauer über einen langen Zeitraum durch den Alltag begleitet und erweitert und vertieft so die Geschichte des Stundenweltrekords um dessen Gedankenwelt.

Der Stundenweltrekord Ü75 liegt nun übrigens bei 35,728 km, aufgestellt von Giuseppe Marinoni auf dem Montichiari Velodrom in Brescia. Er nutzte dabei ein 1978 gebautes Marinoni-Trackbike, mit dem Jocelyn Lovell 3 Goldmedaillen bei Commonwealth Games und eine Silbermedaille bei Weltmeisterschaften errungen hatte – bevor ihn ein schwerer Trainingsunfall an den Rollstuhl fesselte.

Die Weltpremiere feierte der Film bereits im April 2014 beim Toronto Hot Docs Festival. Ins Kino kommt er im November (in Kanada). Und auf DVD ist er – wenn ich es richtig verstehe – ab Frühjahr 2015 erhältlich.

Hier der offizielle Trailer:

Und hier ein Film über das Training:

Ziemlich flexibler Mix(te): Sven Cycles Lady Roadster

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Über das Konzept von Sven Cycles, neben komplett individualisierten Stahlrahmen-Bikes auch Roadster-Modelle für Sie und Ihn anzubieten, die sich über die Komponentenauswahl individualisieren lassen, habe ich schon einmal vor rund einem Jahr geschrieben.

Ein tolles Beispiel für einen dieser Roadster kann man hier bewundern. Der klassische Rahmen aus Reynolds 631 Rohrsatz mit dem typischen, geschwungenen Mixte-Doppel-Oberrohren und dem tollen Doppelplatten-Gabelkopf (den man hier leider nicht so gut erkennen kann) gefällt mir wirklich ausnehmend gut.

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Die Trägerkonstruktion für den Vorderrad-Korb wirkt allerdings ein bisschen massiv.

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Hier noch eine hübsche Variante mit Scheibenbremsen und Alfine Di2.

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Herr(lisch) Däm(lisch): Lisch Stalen Ros Retro-Bikes für Ihn und Sie.

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Um Missverständnissen vorzubeugen: Nein, die Retro-Bikes von Lisch Bikes aus Enschede in Holland sind alles andere als dämlich. Aber dieser frühmorgentliche Wortsport musste einfach sein.

Die neue Stahl-Marke startet aktuell mit jeweils einem Damen- und Herren-Modell mit dem treffenden Namen Stalen Ros. Das Damen-Modell basiert auf einem gemufften Mixte-Stahlrahmen mit Unicrown-Stahlgabel, das Herren-Modell auf einem gemufften Diamant-Stahlrahmen.

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Ausstattungsmäßig liegen beide Modell gleichauf: mit Deore 8-Gang-Schaltung, Alivio-Schalthebeln, V-Brakes, Truvativ Kurbel, Brooks-Sattel und -Griffen sowie Rigida ZAC Felgen. Die Schutzbleche werden in Rahmenfarbe lackiert. Hier kann man aus 12 Farben wählen. Komplettiert wird das Ganze durch Abus-Schloss, Seitenständer und Beleuchtung. Optional gibt es gegen Aufpreis einen schicken Porteur und/oder Heck-Gepäckträger (in Rahmenfarbe).

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Die Lisch Stalen Ros Bikes sind aktuell nur direkt bei Lisch ab 950 Euro (Damen) bzw. 899 Euro (Herren) zu haben.

Derzeit steht vom stählernen Ross auch noch ein weiteres Herrenmodell mit Shimano Nexus Nabenschaltung und knallgrünem bzw. -blauem Brooks-Sattel, -Satteltasche und Griffen sowie Speichen in den Startlöchern:

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Bare Münze: Sven Krautscheid Rohloff Disc Randonneur

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Wer sich für einen Maßrahmen vom Rahmenbauer des Vertrauens entscheidet, hat nicht immer die selben Beweggründe: die breite Palette der Motivationen reicht von körperlichen Besonderheiten, die einen Standardrahmen verhindern, bis zum Wunsch nach einem exklusiven Unikat.

Bei Tom H. aus Hamburg gährte die Idee über zwei Jahre, bis er – mit einem ausgereiften Rohloff-Reiserad-Konzept im Gepäck – den Gang zu Sven Krautscheid nach Bochum antrat. Das allein ist noch nicht so sehr der Erwähnung wert. Viel interessanter wird die Geschichte dadurch, dass Tom sich sein Traumrad über 2 Jahre im wahrsten Sinne des Wortes zusammensparte – in Form von Zwei-Euro-Münzen, die er – mit freundlichem Einverständnis von Meister Krautscheid – zur Barzahlung seines Traumrahmens nutzte.

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Das Ergebnis seht Ihr hier: Ein Randonneur mit Fillet Brazed Stahlrahmen aus Columbus Zona, Rohloff Speedhub mit Co-Motion Shifter für Rennlenker sowie hydraulischen TRP Hylex Scheibenbremsen. Der Laufradsatz mit stammt von Light-Wolf aus Dresden, die Schutzbleche sind natürlich von Gilles Berthoud und als Kurbel dient die gute alte Shimano XTR M900. Der Rahmen ist übrigens doppelt klargepulvert.

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Santucci Cycles: Schöner Radeln mit japanischer Note

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Das Restaurieren schöner alter Stahl-Fahrräder ist schon längst kein schräges Hobby oder ein kurzlebiger Trend mehr, sondern ein ernstzunehmender Wirtschaftszweig innerhalb der Fahrradbranche. Mehr und mehr eröffnen Werkstätten insbesondere in den Großstädten, um den wachsenden Wunsch von Menschen mit Geschmack und Hipstern nach stylishen Rädern zu befriedigen, deren Aura und zeitloses Design von aktueller Standardware nur schwer zu erreichen ist.

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Santucci Cycles in (na klar!) Berlin zählt zu diesen Restauratoren. Neben dem Neuaufbau alter Rahmen (s. oben) zeichnet Dan Santucci aber auch eine Besonderheit aus, die ihn von anderen Restauratoren unterscheidet. Dank seines Teilzeit-Partners und (noch!) Privat-Restaurators Yuji Kimura konnten sie Kontakte zu japanischen Rahmenbauern wie Level und Raizin herstellen.

Auf dieser Basis bietet Santucci Cycles nun auch Custom Bikes mit feinster japanischer Maßrahmenbasis nach Kundenwunsch – bei nur 9-12 Wochen Lieferzeit ein exklusives und gleichzeitig flott realisierbares Vergnügen. Diese beispielsweise:

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Vom kleinen Unterschied: C.S. Hirose

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Klassische Randonneure im Constructeur-Stil sind wieder en vogue. Während sich die meisten Radler damit zufrieden geben, den klassischen Look zu bekommen, setzen sie oft auf moderne Technik wie Nabendynamos, Renn- oder Scheibenbremsen und 10-fach Kettenschaltungen oder Rohloffs.

Der folgende Randonneur von Meister Hirose setzt dagegen mit der Simplex Schaltung, Mafac Mittelzugbremsen und einer herkömmlichen Dynamo-Beleuchtung voll auf Original-Klassik. Besonders toll finde ich den kleinen Hebel an der linken Sitzstrebe zum Ein-/Ausschalten des Dynamos.

Apropos toll und kleiner Unterschied: Dieser selbstgebaute Umwerfer von Meister Hirose zeigt an einem weiteren kleinen Beispiel, was alles in der Kunst des Fahrradbaus stecken kann -  wenn man jemanden findet, der in der Lage ist, das umzusetzen.

Millionen-Dinger: Stevens 91 Race Classic Retro-Bikes in Stahl

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Nachdem mich nun schon zwei Leser auf die neuen Stevens Race Classic Retro-Modelle in Stahl  aufmerksam gemacht haben (Danke Stefan & Frank), kann ich mir diesen Beitrag nun wirklich nicht mehr ersparen … was ich ohnehin nicht getan hätte, denn die drei Modelle sind durchaus der Erwähnung wert. Übrigens fuhr ich vor ca. 15 Jahren auch einmal ein Stevens 7.1.2 Stahl-MTB, das ich nach kurzer Zeit (leider) wieder verkaufte, als ich feststellte, eigentlich kein MTB-Fahrer zu sein … aus heutiger Sicht: schade!

Wie auch immer. Die drei Stahlmodelle wurden entwickelt, um dem Millionsten Stevens-Rad zu huldigen, das bereits im Mai 2013 produziert wurde. Als da wären:

Stevens 91 Road. Das Rennrad mit gemufftem Stahlrahmen und Stahlgabel aus 4130 CrMo, verchromten Muffen, Ausfallenden und Kettenstrebe, Metall-Headbadge und klassischer Geometrie. Erhältlich in 3 Größen und 2 Blautönen für ziemlich akzeptable 799 Euro (inkl. verchromtem Tange Levin Steuersatz).

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Stevens 91 Tour. Der Randonneur mit vergleichbarem Rahmen, aber tourentauglicher Geometrie sowie Anlötern für Schutzbleche, Gepäckträger und Stahlgabel mit Canti-Sockeln. Nur in British Racing Green für 799 Euro.

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Stevens 91 Singlespeed. Der gemuffte Eingängler ohne Verchromungen, dafür in etwas gewöhnungsbedürftigem Kaffee-Cappuccino-Braun. Ebenfalls für 799 Euro.

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Ich würde sagen: 3 hübsche Retro-Grundlagen für Individualaufbauten zum erschwinglichen Preis.

Gefesselt statt fesselnd: Ascari Bicycles

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Beim Anblick der Räder von Ascari Bicycles aus Portland gerate ich in einen Zwiespalt: einerseits begeistert mich die enorme Liebe zum Detail und die Kreativität der beiden Macher Helio Ascari und Gary Mathis. Auf der anderen Seite verwandelt sich dadurch das Fahrrad als Ausdruck puristischer Fortbewegung und eines gewissen Understatements (dem ich gerne nachhänge) in ein etwas selbstverliebtes Objekt, das eher zum stillen Betrachten desselben in einem Showroom einlädt als zum Fahren. Diese ganzen Leder-Fesselspiele sind mir schlicht und einfach zu viel. Und sie nehmen dem Rad in meinen Augen mehr, als sie ihm geben.

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Aber genauso, wie die beiden Ascaristen sich für diese Nische entschieden haben, kann jeder für sich entscheiden, ob ein Ascari dem eigenen Geschmack und Geldbeutel entspricht. Immerhin: wie man auch als junges Bike-Unternehmen (gegründet 2012) jede Menge Aufmerksamkeit bekommt, wissen die beiden ziemlich gut, wenn man sich den Pressespiegel anschaut. Aber das gehört eben auch dazu.

Ganz unten gibt’s übrigens noch das obligatorische und unverzichtbare, Musik-untermalte Werkstatt-Video:

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Tragfähiges Konzept für Afrika: Buffalo Bicycles

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Viel extremer könnte der Kontrast zu den vorher vorgestellten Edel-Bikes von Ascari kaum sein – sowohl was Design und Ausstattung der Räder angeht als vor allem den Einsatzzweck und die Bedeutung dahinter.

Während man ein Fahrrad u.a. als Sportgerät, Fortbewegungsmittel, Design-Objekt oder Ausdruck eines gewissen Lifestyle (und Bankkontos) nutzen kann, gelten in Afrika meist andere Maßstäbe. Hier wird das Fahrrad vielfach zur wirtschaftlichen, kulturellen und persönlichen Existenz-, Ausbildungs- und Lebensgrundlage. So können beispielsweise Waren effizienter zu den jeweiligen Abnehmern transportiert und Ausbildungsstätten einfacher besucht werden.

Da sich nicht jedes Fahrrad für diesen Einsatzzweck unter den harten Umwelt- und Infrastrukturbedingungen in Afrika eignet, hat World Bicycle Relief eigene Fahrräder entwickelt: das Buffalo Bike. Dieses zeichnet sich in erster Linie durch maximale Robustheit,  Tragfähigkeit und Wartungsarmut aus.

Buffalo Bike-1 Buffalo Bike-2

Ein Stahlrahmen mit Wandstärken von ca. 1,5 mm (zum Vergleich: ein herkömmlicher Stahlrahmen aus 4130 CroMo hat in der Regel 0,7-0,9 mm Wandstärke, geschweige denn Highend-Rohrsätze wie Columbus XCr mit 0,4-0,6 mm), Singlespeed-Antrieb mit Rücktritt-Bremse, auf Robustheit ausgelegte Achsen, Felgen, Speichen und Reifen sowie ein Gepäckträger mit max. 100kg Traglast sollen das Buffalo Bike auch im harten Dauereinsatz unverwüstlich machen.

Da auch wartungsarme Fahrräder irgendwann gewartet werden müssen, bildet World Bicycle Relief gleichzeitig auch Mechaniker vor Ort aus. Noch nachhaltiger wäre das Konzept, wenn die Rahmen und sämtliche Komponenten in Afrika produziert werden könnten, aber soweit ist es leider noch lange nicht.

Laut WBR sind aktuell bereits über 200.000 Buffalo Bikes im Einsatz und über 1.000 Mechaniker wurden ausgebildet.

Drei Fragezeichen und die italienische Verwirrung: Ciclitorino

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Vielleicht war ich gerade ein wenig indisponiert, aber so hat es ein bisschen gedauert, bis ich das Produktangebot von Ciclitorino aus (na klar!) Turin verstanden habe. Wobei ich es, offen gesagt, immer noch nicht vollständig kapiere. Was auch daran liegen könnte, dass die Produktbeschreibungen mehr als rudimentär sind.

Kurz gesagt bieten sie eine Reihe an Rennradrahmen aus Stahl, die man entweder mit Standard-Geometrien oder auf Maß gebaut erwerben kann – und das entweder als Kompletträder oder als Rahmen-/Gabelset. Zumindest meistens … irgendwie. Als da wären:

Ciclitorino Vento: Zu haben als RC-Version und Normal-Version mit Stahlrahmen aus Columbus Spirit Rohrsatz mit Tapered Steurrohr und Carbongabel. Leider wird nicht klar, ob es nur die Maßoption ist, die den Unterschied zwischen der RC-Variante für 6.400 Euro (Rahmenset 1.650 Euro) und der normalen Version für 3.950 Euro (Rahmenset 1.550 Euro) ausmacht bzw. wo die Komponentenunterschiede liegen.

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Ciclitorino Piuma: Ebenfalls als RC- und Normal-Version zu haben, zumindest als Rahmenset für 1.350 bzw. 1.250 Euro. Kompletträder gibt es hier scheinbar nur als RC-Version für 4.600 Euro. Aber vielleicht kapiere ich es einfach nicht. Achja: der Stahlrahmen ist auch aus Columbus Spirit, kommt aber ohne Tapered Steuerrrohr und mit einfacherer Carbongabel als beim Vento.

Ciclitorino-Piuma

Ciclitorino Sprint Veloce: Das Einsteigermodell aus Columbus Zona Rahmen mit Campa Veloce Ausstattung als RC-Version (1.750 bzw. 790 Euro) und als Normal-Version (1.590 bzw. 720 Euro).

Ciclitorino-Sprint

Ciclitorino Turismo: Der Sporttourer mit Columbus Zona Rahmen, Carbongabel und Anlötteilen für Schutzbleche und Gepäckträger hinten. Zu haben für 1.650 bzw. 720 Euro.

Ciclitorino-turismo

Hinzu kommen quasi Unikate mit teilweise neuen oder restaurierten Rahmen, die irgendwie aufgebaut werden. Auch verwirrend. Am besten Ihr macht Euch selbst ein Bild. Vielleicht werdet Ihr schlauer als ich.


Steel is Real auf Brasilianisch: Cardoso Cycles

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Cardoso Cycles aus Sao Paulo in Brasilien zählt zu den wenigen südamerikanischen Rahmenbauern, die sich der Philosophie “Steel is Real” verschrieben haben. Seit 2010 bietet der Industriedesigner Denis Cardoso, der das Rahmenbau-Handwerk u.a. am United Bicycle Institute (UBI) in Portland erlernt hat, seinen Kunden Stahlrahmen-Bikes nach Maß für jeden Einsatzbereich.

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Die Preise für einen Fillet Brazed Stahlrahmen aus Standard-Rohrsätzen von True Temper oder Kaisei starten inkl 2-Farben-Nasslackierung (ohne Gabel) bei 2.000 Brasilianischen Real, was in etwa 615 Euro entspricht. Nach oben ist, wie üblich, alles offen.

Wahnsinnig viel mehr gibt es eigentlich nicht zu sagen. Am besten Ihr schaut Euch in aller Ruhe die Flickr-Galerie an.

Schneller heilig: Bella Ciao Santo Subito

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Radler/innen, die nicht erst ein paar Jahrhunderte auf ihren Heiligenstatus warten und gleichzeitig noch stilvoll durch die Stadt radeln möchten, finden jetzt bei Bella Ciao eine attraktive Lösung:

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Das Bella Ciao Santo Subito ist ein ziemlich hübsches Fahrmobil für Sie und Ihn mit gemufftem Stahlrahmen aus Dedacciai Zero Uno Rohrsatz und gebogenem Oberrohr. Die Konstruktion soll sich an ein Bike des französischen Traditionsherstellers Méral anlehnen, womit so etwas gemeint sein dürfte:

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Das Ganze kommt in 3 Größen und Standardfarbe Argenta Perla ab 1.295 Euro (RAL-Wunschfarbe kostet 150 Euro Aufpreis). Warum “ab”? Weil Bella Ciao diverse Individualisierungsmöglichkeiten bei Antrieb und Ausstattung bietet: So hat Mann & Frau die Qual der Wahl zwischen Singlespeed, Sturmey Archer Duomatic, Shimano Nexus 3-Gang oder Alfine 8-Gang Nabenschaltung bis zum Schlumpf SpeedDrive. Auch bei Vorbau und Sattelstütze kann zwischen Schwarz und Silber gewählt werden.

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Gebremst wird übrigens mit Tektro Rennbremsen, dazu gesellen sich der Brooks B17 Ledersattel und Ziegenledergriffe. Optional sind auch noch edle Gilles Berthoud Edelstahl-Schutzbleche und der feine Velo Orange Kettenschutz erhältlich.

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Das Mass mancher Dinge seit 1984 : Cycles Pierre Perrin

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Wenn man seiner Website die URL velo-sur.mesure.fr verpasst, ist es nicht sonderlich schwer zu erraten, welche Profession sich dahinter verbirgt (merci für den Tipp Henry!!!).

Cycles Pierre Perrin baut seit über 25 Jahren Räder nach Maß – für jeden Einsatzzweck und selbstverständlich mit Stahlrahmen. Wenn man der Bildergalerie folgt, scheint der Schwerpunkt bei Tourern, Sporttourern und Randonneuren zu liegen.

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Viel mehr ist über Pierre Perrin (eigentlich ein Radladen mit angeschlossener Rahmenbau-Werkstatt in Égly südlich von Paris) auf die Schnelle nicht herauszubekommen.

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Also lasse ich lieber Bilder sprechen. Achja: der Schriftzug gefällt mir. Ähnlichkeiten mit dem Logo einer leidlich bekannten US-amerikanischen Getränkemarke sind rein zufällig.

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Weniger Q ist besser fürs Knie: Waltworks Low-Q Fatbike

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Auch wenn ich mich selbst radelnderweise nicht im Gelände bewege, kann ich Fatbikes (natürlich mit Stahlrahmen) nicht einen gewissen Charme absprechen.

Was mir bislang nicht klar war ist, dass es Fatbike-Fahrer gibt, denen der deutlich größere Q-Faktor durch das breitere (100-132mm) Innenlager Knieprobleme bereitet. Mit meinen sensiblen Knien wäre ich hier wahrscheinlich der pefekte Kandidat.

Falls sich der Körper nicht an die veränderte Knieposition im Vergleich z.B. zum Rennrad anpassen will, kann man das nur technisch durch ein schmaleres Innenlager umgehen, womit man allerdings mögliche Reifenbreiten wie etwa fette 4,8 Zoll beim Surly Moonlander verhindert – geschweige denn noch breitere Auswüchse, wie sie irgendwann bestimmt in der Szene auftauchen werden.

MTB- und Fatbike-Experte Walt Wehner aka Waltworks Bicycles trägt nun mit einem Kunden-Fatbike der Knieproblematik Rechnung – mit allen Einschränkungen, wenn man das so sehen will. So ziert dieses Stahlrahmen-Fatbike mit den hübsch geschwungenen Rahmenrohren ein graziles 83mm Innenlager. Die Konsequenz  daraus ist ein schmalerer Q-Faktor und die maximale Reifenbreite von “nur” 4 Zoll, womit man allerdings auch ganz gut durch Schnee und Sanddünen pflügen dürfte.

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Die Heide erfahren: Wold Cycles

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Der Strom neuer Rahmenbauer reißt einfach nicht ab und es stellt sich mit jedem neuen Kandidaten die Frage, wann dieser (im Vergleich zum Mainstream immer noch) Nischenmarkt der Stahlrahmen-Bikes gesättigt sein wird. Nicht dass ich es mir wünschen würde, aber viele kleine Hersteller und Rahmenbauer haben ohnehin schon dauerhaft zu kämpfen.

Wie auch immer: jeder Gründer ist meist schon erwachsen und muss wissen, was er tut. Bei Wold Cycles aus Lincolnshire in Ost-England darf man davon ausgehen, dass sie mit den Risiken umgehen können. Wold-Gründer Dom Thomas arbeitet früher als Designer für Genesis und Pace und sollte die Kapazitäten des Marktes einschätzen können.

Wold fährt mit der Bikepalette sozusagen zweigleisig: auf der einen Seite gibt es klassische Custom Bikes nach Maß und Wunsch, wie etwa die beiden folgenden Modelle.

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Auf der anderen Seite gibt es Serienmodelle wie diesen wie für mich gemachten Disc-Allrounder für Alltag, Sport und Tour. Das Wold Elm kommt mit einem Stahlrahmen und Stahlgabel aus Reynolds 853 sowie allen Anlöttern für Schutzbleche und Gepäckträger. Das Ganze in 6 Größen und 12 Farben für 1.399,99 Pfund (= 1.765 Euro).

Wold-Elm

Das Wold Elm gibt es auch in einer Sonderedition Elm Howies in Zusammenarbeit mit dem gleichnamigen Outdoor-Lifestyle-Klamotten-Hersteller. Erhältlich in 2 Farbkombinationen zum gleichen Preis.

Wold-Elm-Howies

Als dritte Variante kommt das Elm EccentricBB mit Exzenter-Tretlager für Singlespeedbetrieb oder Nabenschaltungen, wahlweise in 2 Breiten für Q-Faktoren von Straßen- oder MTB-Kurbeln für 1549,99 Pfund (= 1.950 Euro).

Wold-Elm-EccentricBB

Zuguterletzt wird Wold unter dem Namen Bentley by Wold spezifische Rahmenbauteile zum Verkauf an Rahmenbauer anbieten. Den Start machen sehr hübsche Ausfallenden und eben die beiden Exzenter-Tretlager, die sich bereits am Wold Elm wiederfinden.

Wold-BentleybyWold-Dropout

Achja: Wold bedeutet übrigens “Heideland”. Dass dieser Name durchaus einen gewissen Praxisbezug haben kann, zeigt das folgende Video:

 

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