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Italienische Fahrräder für das 21. Jahrhundert: Bixxis

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Bixxis ist an und für sich schon ein netter, merkbarer Name für eine Fahrradmarke. Praktisch, wenn sich daraus eine Bedeutung ergibt, die man für mehr oder weniger sinnvoll halten kann: Biciclette Italiane per il XXI secolo – Fahrräder für das 21. Jahrhundert. OK …

Praktisch auch, wenn sich hiner der Marke ein äußerst klangvoller Name verbirgt: Doriano de Rosa … genau, Sohn von Ugo de Rosa und selbst schon seit den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts als Rahmenbauer aktiv.

Bixxis-Prima-1

Bixxis tritt mit dem Anspruch an, moderne Rennräder aus Stahl und Titan zu bauen. Gestartet wird mit dem Stahlmodell Prima. Der Columbus Spirit Rohrsatz wurde von Columbus für Bixxis verfeinert. Die Rahmen werden TIG-geschweißt und nur nach Maß gebaut.

Bixxis-Prima-2

Als Besonderheit gibt es die sogenannten X-Stays Kettenstreben, die es durch ihre Biegung ermöglichen, möglichst weit außen am Tretlagergehäuse befestigt zu werden. Laut Bixxis sorgt dies für mehr Effizienz und Kraftübertragung. Es mag eventuell Fahrer geben, die diesen Effekt spüren werden. Ich zähle mit Sicherheit nicht dazu.

Bixxis-X-Stays

Eine weitere Besonderheit sind die aus einem Stück  CNC-gefrästen Ausfallenden, die, offen gesagt, nicht so ganz meinen Geschmack treffen.

Bixxis-Prima-Dropouts

Das Prima kommt trotz klassisch-waagerechtem Oberrohr in modernem Look, mit integriertem Steuersatz ohne Tapered Steuerrohr und mit herkömmlichem 70mm Tretlager (kein PressFit). Die Falz Carbongabel stammt übrigens von Pegoretti.

Interessanter moderner Ansatz mit klassischem Background.

Bixxis-Prima-3

Bixxis-DorianoDeRosa


Alles dran für die lange Tour: Rennstahl Edelstahl-Reiserad

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Auch wenn ich keine Verkaufszahlen habe: Edelstahlrahmen scheinen mir zwischen “herkömmlichem” Stahl und Titan immer noch eher eine Nebenrolle zu spielen. Ob das tatsächlich so ist und woran es liegen könnte, kann ich auch nicht sagen.

Gerade mit den vergleichweise günstigen Reynolds 931 und 921 Rohrsätzen lassen sich die Festigkeits- und Komfortvorteile von Stahl mit dem höheren Korrosionsschutz von Edelstahl optimal kombinieren. Und auch preislich liegen Edelstahlrahmen in der Regel zwischen hochwertigen Stahl- und Titanrahmen.

Ausnahmen bestätigen natürlich wie immer die Regel: So kommt von Rennstahl für 2016 ein exklusives Edelstahl-Reiserad aus Reynolds 931 mit Piniongetriebe, Conti Riemenantrieb und einer Titangabel von Falkenjagd mit 110mm Einbaubreite. Laut Rennstahl-Chef Andreas Kirschner lassen sich durch einen flacheren Speichenwinkel und eine breitere Abstützung besonders steife Laufräder für hohe Zuladungen auf langen Reisen bauen.

Rennstahl_931_Pinion_650B_2015_Edelstahl_01

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Die Pinion-Rahmenbrücke besteht aus der selben hochfesten Edelstahllegierung.

SON-Rennstahl

Das Rennstahl Edelstahl-Reiserad kostet komplett mit Titangabel, Conti Riemenantrieb, Titananbauteilen wie Vorbau, Spacer, Sattelstütze, Lenker und USB-Anschluss exakt 5.987 Euro. Brooks-Sattel, Schutzbleche, Seitenständer und Lichtanlage mit SON-Nabendynamo sind natürlich auch drin.

 

Lilienstil: Lucas Cycles Fleurs de Lys

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Nur kurz etwas aus Tschechien. Stahlrahmen-Rennräder mit barocken Fleur de Lys Muffen sieht man immer seltener. Man muss auch schon einen ausgesprochen klassischen Geschmack haben, um damit warm zu werden. Im Grunde entfalten sie auch erst nach der Lackierung ihre ganze Pracht, wenn die Muffenform z.B. durch Linierungen erst richtig zur Geltung kommt.

Das folgende Rennrad von Rahmenbauer Pavel Zalecky aka Lucas Cycles kommt zwar noch “nackt” daher, aber mit ein wenig Phantasie kann man sich vielleicht das Endergebnis vorstellen. Falls ich noch Fotos vom fertig lackierten Rad bekommen sollte, reiche ich sie auf jeden Fall nach.

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Handgemacht: Naked Bicycles Video

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Nur kurz: Ein frisches Video aus einer Serie über “Handgemachtes” in British Columbia. In diesem Fall traf es Sam Whittingham aka Naked Bicycles.

Entenantrieb: Le Canard fliegt auf Pinion

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Stahlrahmen-Bikes mit Pinion-Antrieb stehen aktuell hoch im Kurs. Warum, dass werde ich demnächst bei einer Testfahrt (natürlich mit ausführlichem Testbericht) des Patria Trail Pinion 29ers selbst feststellen dürfen. Besonders gespannt bin ich auf das Schaltverhalten und Fahrgefühl im Vergleich zur Rohloff Speedhub.

Rahmenbauer Stephan Ensthaler aka Le Canard bzw. seinen Kunden scheint es das Pinion-Getriebe ebenso angetan zu haben, wie die folgenden drei Beispiele zeigen. Vom Tourer über ein Fatbike bis zum 36er ist alles dabei. Diese Begeisterung macht mich natürlich umso neugieriger.

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Passjagd mit Scheibe: Velo Orange Pass Hunter Disc

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Doe Klassikliebhaber von Velo Orange verschließen sich auch nicht länger manchem modernen Trend und bieten neben dem klassischen Pass Hunter 700c Sporttourers mit Felgenbremsen nun auch das Ganze in einer Disc-Version.

Das VO Pass Hunter Disc ist für mich eine ziemlich harmonische Konstruktion mit geschweißtem Stahlrahmen und Stahlgabel mit herkömmlichem 1 1/8 Ahead-Steuersatz und schönem Doppelplatten-Gabelkopf.

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Die Reifenfreiheit beträgt 35mm mit Schutzblechen und 38mm ohne. Dazu gesellen sich noch ein austauschbares Schaltauge, interne Zugverlegung für die hintere Bremse und alle Anlötteile für Schutzbleche und Gepäckträger. Das Tretlager kommt natürlich in Standardbreite von 68mm.

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Übrigens gefällt mir auch das Orange richtig gut. Kostenpunkt fürs Rahmenset: 620 Dollar. Das dürfte wohl annähernd dem Europreis hierzulande entsprechen.

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Spürbare Antriebsstärke: Patria Trail 29er mit Pinion im Test

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Dieser Test ist im Grunde ein Doppeltest: Zum Einen steht das Patria Trail 29er zur Diskussion, zum Anderen der Pinion Antrieb, der hier verbaut ist. Klar, dass das auch einen gewissen Gesamteindruck erzeugt … dazu aber später.

Offen gesagt war ich ja eher auf das Pinion-Getriebe neugierig, vor allem auch, da ich mit der Rohloff Speedhub an meinem Vogel Randonneur nicht besonders glücklich geworden bin und vergleichen wollte, was das aktuell ziemlich gehypte Pinion so drauf hat. Am Testrad verbaut war übrigens die ursprüngliche 18-Gang-Version, wobei es aktuell auch 12- und 9-Gang-Versionen gibt.

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Ausstattung: Das Testrad (übrigens danke an Patria für die positive Bewertung der Anfrage auf der Eurobike) kam mit einer soliden MTB-Ausstattung: RockShox Reba 100mm Federgabel, Shimano XT Scheibenbremsen und Schwalbe Racing Ralph Reifen auf Ryde-Felgen mit Novatec-Naben geben keinen Grund zur Klage. Als Sattel verwendete ich natürlich meinen geliebten Selle An-Atomica.

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Rahmen & Qualitätseindruck: Wie alle Patria-Räder verfügt auch das Trail 29er über einen gemufften Stahlrahmen, hier aus Columbus Zona Rohrsatz. Das ist mehr als ungewöhnlich, da MTB-Stahlrahmen meist geschweißt werden. Der gewissen Exklusivität, die das mit sich bringt, steht ein etwas gewöhnungsbedürftiger Look gegenüber, der mir allerdings keine Probleme bereitet hat. Das Oberrohr ist querovalisiert. Das Unterrohr ist zum Steuerrohr hin durch ein Gusset verstärkt, ebenso wie die Sitzstreben mit einem Blech zum so genannten „Seat Cluster“. Ein 44mm Steuerrohr wird man hier vergeblich suchen. Habe ich das vermisst? Natürlich nicht!

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Die Muffen gibt es so natürlich nicht standardmäßig und wurden nach Patria-Vorgaben  gefertigt. Die Verarbeitung ist tadellos. Übrigens ist auch das Sitz- und Unterrohrrohr über Muffen mit dem Pinion Gehäuse verbunden. Und die hintere Scheibenbremsaufnahme ist nicht in den Hinterbau integriert, sondern über eine Adapterplatte inkl. Slider damit verbunden. Apropos Pinion Gehäuse: die Konstruktion wirkt leicht und harmonisch in den Rahmen integriert.

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Testfahrt: Die Rahmengröße für meine 1,80m passt perfekt, so konnte es nach kurzer Anpassung des Vorbaus und Sattels gleich losgehen. Da ich selbst kein Trailfahrer bin, wählte ich eine gemischte Strecke aus Wald-, Forst- und Wirtschaftswegen, inklusive einiger satter Schottersteigungen.

Während das Trail durch das Piniongetriebe (Gewicht: 2,7kg) im Stand ziemlich schwer wirkt, ist davon auf der Strecke überhaupt nichts zu spüren. Es beeindruckte mich schon ziemlich, wie gut es sich beschleunigen ließ. Die Kraftübertragung war richtig klasse, genauso wie die Stabilität in allen Fahrsituationen und der Vortrieb im Wiegetritt. Wie gesagt: ich bin keinen wilden Single Trails gefahren, aber Patria zielt ja auch nicht unbedingt auf den Hardcore-Pusher. Was nicht bedeuten soll, dass man mit dem Trail keine Trails fahren kann.

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Und jetzt kommt’s: Das Bike in Verbindung mit dem Piniongetriebe ist so richtig der Hammer. Das schwerfällige Gefühl an Steigungen mit der Rohloff? Nichts, aber auch gar nichts war hier zu spüren. Der niedrige, mittige Schwerpunkt des Pinion zeigt enorme Wirkung. Der Lärm in den unteren Gängen? Ebenso Fehlanzeige. Nur beim kritischen Gang 7 gab es ein deutliches Geräusch, das aber mit der Rohloff nicht zu vergleichen ist. Einen Vorteil hat die Rohloff allerdings: die Gänge rasten satter ein, was mir persönlich besser gefällt. Bei der Pinion ging mir das manchmal zu leicht, ohne dieses herrliche „Klack“ im Ohr und in der Hand. Vielleicht ist das aber auch eine Frage der Serienstreuung … und mit Sicherheit des persönlichen Geschmacks.

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Fazit & Kosten: Das Patria Trail ist mit Sicherheit auch mit Kettenantrieb ein sportliches, stabiles Stahlrahmen MTB. Die Kombination aus MTB und Pinion passt hier m.E. perfekt, zumindest für meine vergleichsweise bescheidenen Offroadansprüche. Mit Pinion gewinnt das Trail noch an Schaltkomfort und macht auch auf längeren Etappen sicher eine gute Figur. Nicht zu Unrecht hat das Bike Gepäckträgerösen hinten. Der gemuffte, sehr filigrane und elegante Stahlrahmen sorgt dabei für das gute Gefühl, kein alltägliches Mountain Bike zu fahren.

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Das Patria Trail kostet mit Pinion-Getriebe 4.100 Euro, mit Rohloff ist es knapp über 3.000 Euro zu haben, mit 2×10 Shimano XT Antrieb für 2.700 Euro. Da muss man natürlich selbst entscheiden, ob die 1.000 Euro Mehrpreis gegenüber der Rohloff die (für mich) besseren Fahreigenschaften aufwiegen.

Das Patria Trail gibt es übrigens als 26er, 27.5er und (wie hier getestet) 29er, alle zum gleichen Preis. Wie immer bei Patria ist gegen Aufpreis eine Maßrahmenversion erhältlich.

 

 

Rauher Abenteuerreisen: Cinelli Hobootleg Geo

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2013 überraschte Cinelli viele Fans der Marke mit einem robusten Rennlenker-Tourer namens Bootleg Hobo, der heute Hobootleg heißt. Immerhin schaffte es Paola Giannotti damit, 2014 den Guiness World Record für eine Weltumrundung in 144 Tagen zu erreichen. Wer beim folgenden Video italienisch kann, ist eindeutig im Vorteil.

Zurück zum Thema: Neben dem 700c Tourer-Modell hat Cinelli nun auch das 27.5 MTB-Reiserad Hobootleg Geo ins Rennen geschickt. 650B ist im Zusammenhang mit sogenannten “Adventure Bikes” eine echte Rarität. In der Regel setzen anderen Hersteller wie Salsa, Surly oder Genesis auf 29er oder sogar 29+.

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Wie auch immer: Das Geo kommt mit einem Stahlrahmen aus Oversized Columbus Cromor Rohrsatz und einer Unicrown-Stahlgabel. Während hinten Gepäckträgerösen eh klar sind, bietet auch die Gabel Befestigungsmöglichkeiten für Gepäckträger und/oder Flaschenhalter. Von letzteren gibt es schon am Rahmen drei. Schutzblechhalterungen sind auch an Bord.

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Die Geometrie ist mit vergleichsweise kurzem Oberrohr und langem Steuerrohr reisetypisch entspannt. Sogar Ergon-Griffe mit Hörnchen gibt es ab Werk.

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Die Ausstattung ist solide Mittelklasse: SRAM X5 2×10 Antrieb mit mechanischen Avid BB7 Scheibenbremsen. Das Cinelli Hobootleg Geo ist in vier Größen zu haben und kostet ca. 1.800 Euro.

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Attraktive Verbindung: Condor Classico Stainless

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Wenn ich schon beim Cinelli Hobootleg Geo ein knappes Jahr zu spät mit der Meldung bin (was eigentlich egal ist, da das Teil ohnehin kaum einer kennt), gönne ich mir nun den Luxus, gleich zwei Jahre verschlafen zu haben.

Das 2014 eingeführte Condor Classico Stainless ist Retro, ohne komplett Retro zu sein. Das waagerechte Oberrohr, ein paar schlanke Columbus SLX Hauptrohre und die Flat Crown Gabel sprechen dafür.

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Aber halt: der Hinterbau ist aus modernem Columbus XCr Edelstahl gefertigt. Und das Ganze kommt auch noch in meiner heißgeliebten Fillet Brazed Verarbeitung und einer tollen Lackierung (Verde Limone). Also gut: es ist sicher mehr Retro als modern, wofür auch das klassische Tretlager spricht.

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Das Condor Classico Stainless Rahmenset gefällt mir ausnehmend gut, kostet stolze 1.799 Pfund (aktuell 2.545 Euro) und ist in 5 Größen zu haben.

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Ab ins Gehölz: Tannenwald 2016

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Nachdem ich schon wirklich lange nichts mehr über Tannenwald geschrieben habe und sich die Modellpalette stetig erweitert und weiterentwickelt, hier nun mal eine kleine Übersicht mit den Neuerungen für 2016 (vielen Dank übrigens an Rüdiger Kupper für die kleine Infoliste!).

Den Tannenwald Luchs 29er mit Columbus Zona Hauptrahmen gibt es ab sofort mit 38mm Unterrohr ab Rahmengröße XL, das noch mehr Stabilität verspricht. Die Materialstärke des Steuerrohrs wurde ebenfalls überarbeitet. Neu ist auch das biovalisierte Oberrohr aus Columbus Max, das zu einer breiteren Steuerrohranbindung und mehr Wiegetrittsteifigkeit führen soll. Darüber hinaus wurden die angeblich leichtesten Kabelhalter auf diesem Planeten verbaut, wodurch man sicher ein bis zwei Gummibärchen mehr mitführen darf ;o)

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Das Tannenwald Luchs gibt es ja in diversen Varianten, u.a. auch mit Pinion- oder Rohloff-Antrieb. Die Preise für den geschweißten Stahlrahmen gehen von 1.570 Euro (Kettenschaltung) bis zu 3.180 Euro (Pinion 1.18). Für Fillet Brazed Rahmen sind übrigens (falls angeboten) 400 Euro Aufpreis fällig.

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Das Tannenwald Rehbock ist das Harcore-Hardtail im Programm. Das mänliche Bambi erlaubt geometrieseitig 150-160mm Federweg, kann aber auch an 120-140mm Federweg angepasst werden. Das 31,6mm Sitzrohr eignet sich für absenkbare Sattelstützen. Ein spezielles Unterrohr von Reynolds ermöglicht den Verzicht auf Gussets zum Steuerrohr, was für mich optisch immer zu begrüßen ist. Desweiteren gibt es eine ISCG-Aufnahme, eine X12 Steckachse und eine Postmount-Bremsaufnahme für 180mm Scheiben. Der Rehbock ist nur geschweißt zu haben und kostet 1.670 Euro.

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Für asphaltliebende Speed- und Technikfetischisten gibt es das Tannenwald Kalmit Di2 Disc mit Stahlrahmen aus Columbus Life Unterrohr, Sitzrohr und Kettenstreben sowie ebenfalls einem Columbus Max Oberrohr. Das Kalmit hat ein tapered Steuerrohr und ist inkl. ENVE Carbongabel ab 1.950 Euro zu haben. Es gibt allerdings auch günstigere Gabeln.

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Das Fahrrad als Störfaktor: 10 Fragen an Klaus von Frieling

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Ich bin bekennender Fotografie-Fan. Von allen Kunstformen ist sie es, die mich am meisten anspricht, berührt und inspiriert. Warum? Vielleicht, weil es diese kurzen eingefangenen Augenblicke sind, die in meiner Vorstellung so lange Geschichten erzählen können.

Gelegentlich stöbere ich über die Fotografie-Plattform Lumas, um Neues zu entdecken … oder einfach nur so aus Lust am Foto. Erst vor kurzem habe ich dabei Klaus von Frieling entdeckt. Der 1967 geborene Foto-Künstler widmet sich nur in Teilzeit seiner Passion. Während des Studiums der Germanistik und Politikwissenschaft arbeitete er als freier Kulturjournalist und schrieb über Musik und Kunst für lokale und überregionale Zeitungen und Zeitschriften. Seit dem Jahr 2000 arbeitet er als Fachredakteur bei einem medizinischen Verlag. Klaus von Frieling wohnt in Oldenburg, ist verheiratet und hat vier Töchter.

Das folgende Foto, das mich zuerst bei Lumas begeisterte und auf seine Spur lockte, erklärt, warum ich auf dem Stahlrahmen-Blog über einen Fotografen schreibe. Und warum ich sofort auf die Idee kam, Klaus von Frieling mit meinen 10 Fragen zu quälen. Freundlicherweise setzte er sich dieser Qual ohne Zögern aus. Danke dafür!

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Übrigens: Es geht mir nicht nur um das Fahrrad in den Fotos. Dieses gab nur den Anstoß für die Interview-Anfrage. Vor allem aber fasziniert mich die Klarheit im Bildaufbau in Kombination mit den knalligen Farben und dem Blick für einfache und doch besondere Strukturen. Einfach eine spannende Mischung. Mehr Fotos – auch ohne Fahrräder – gibt es auch auf seiner Website.

1. Auf Ihren Fotos ist verdächtig oft ein Fahrrad als Objekt zu sehen. Was steckt dahinter? Das Fahrrad dient eigentlich immer als Bezugsobjekt für den Rest des Bildes. Meine Fotos sind ja in der Regel zweidimensional, eine Tiefe gibt es nur selten. Das Fahrrad durchbricht diese Zweidimensionalität. Dass es sich dabei um ein Fahrrad handelt, ist eher aus der Not geboren. Sollte vor Ort etwas anderes zur Verfügung stehen, das auch optisch etwas hergibt, würde ich auch das nehmen.

Wenn ich zum Fotografieren unterwegs bin, ist das Fahrrad mein liebstes Fortbewegungsmittel. Zu Fuß sind die zurückzulegenden Strecken einfach zu weit, und mit dem Auto fahre ich zu schnell an möglichen Objekten vorbei. Allerdings ist mir auch zu unangenehm, andere Sachen mitzuschleppen, die ich dann auf dem Foto platzieren könnte. Das fände ich auch irgendwie albern. Denn mir geht es auch darum, die Objekte wenigstens annähernd so abzulichten, wie ich sie vorgefunden habe. Meine Bilder sind ja auch nicht großartig nachbearbeitet, verfremdet oder eingefärbt und niemals retuschiert. Das ist nicht meins. Und das Fahrrad ist da ein wenigstens halbwegs selbstverständlicher Gegenstand – zumindest in diesen Breitengraden.

2. Ist das ein besonderes Rad oder könnte es jedes x-beliebige sein? Es ist immer das Rad, mit dem ich gerade unterwegs bin. Im Urlaub ist das durchaus auch mal eines, das ich mir dort ausgeliehen habe.

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3. Offensichtlich hat das Rad einen Stahlrahmen. Haben Sie eine besondere Vorliebe für Stahlrahmen-Bikes oder ist das eher Zufall? Wie bei meinen Bildern mag ich auch bei Fahrrädern die Reduktion. Mein Traum wäre ein Rad, bei dem die Kabel, Lampen, Bremsen, Schutzbleche und dergleichen nicht zu sehen sind, nur der Rahmen, Räder, Sattel, Lenker, Pedale. Andererseits soll mein Rad auch immer praktisch sein, sodass ich möglichst viel transportieren kann. Dazwischen suche ich den Kompromiss.

4. Einsame-Insel-Fangfrage: Wenn Sie wählen müssten zwischen einem Fotoapparat und einem Fahrrad … ? So lange es befestigte Wege gibt, eindeutig das Fahrrad.

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5. Das Fahrrad als im Grunde simpler Gegenstand wird in Ihren sehr klaren geometrischen Bildern fast schon zum komplexen Störfaktor. Ein gewollter Kontrast oder sehe das nur ich so? Ja, sicherlich ein Störfaktor und ein sehr bewusster. Wenn es nur die Flächen und Farben wären, wäre das auch mir zu langweilig. Dann hat das Auge nichts, woran es hängenbleiben kann und kein Bezugsobjekt, um die Größenverhältnisse einzuordnen. Am deutlichsten wird das sicherlich bei dem ersten Foto, auf dem mein Rad zu sehen ist (gemeint ist das folgende mit dem Pfeil, Anm. d. Stahlrahmenbloggers).

6. Könnten Sie sich vorstellen, eine Fotoserie zu realisieren, in der Fahrräder oder Radfahrer die Hauptrolle spielen – ob dokumentarisch oder künstlerisch? Das wäre mal eine willkommene Herausforderung. Vermutlich würde ich sie aber wieder vor Wänden auf und ab fahren lassen. Oder auf dem Deich mit ganz viel blauem Himmel im Hintergrund.

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7. Welche Art Radfahrer sind Sie? Alltagsradler, Radsportler, Reiseradler …? Alltagsradler – zum Leidwesen meiner Frau, die mich gerne öfter zu Ausflügen überreden würde. Für mich ist das Fahrrad immer noch in erster Linie ein Gebrauchsgegenstand und dabei nicht nur eine Alternative zum Auto. Wenn ich könnte, würde ich komplett auf ein Auto verzichten. Eine Wasserkiste mit dem Rad zu transportieren oder auch im Regen zu fahren, finde ich nicht schlimm. Ich bin ein Befürworter autofreier Innenstädte und unterstütze auch die Critical-Mass-Bewegung.

8. Sie wohnen im flachen Oldenburg. Ist das Fahrrad Ihr Hauptverkehrsmittel? Ja, unbedingt. Ich fahre täglich einen Teil meines Arbeitsweges mit dem Rad, manchmal auch den gesamten. Das sind mehr als 22 km und dafür benötige ich fast eine Stunde.

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9. Haben Sie noch andere Fahrräder oder hätten Sie gerne noch andere? Ich besitze nur ein Rad, und das ist inzwischen auch schon älter als 10 Jahre. Gerne hätte ich auch zwei oder drei Räder: eines für Transporte, eines für Ausflüge und eines für das Alltägliche. Leider ist die Diebstahlrate in Oldenburg auch sehr hoch. Mir wurde sogar schon zweimal der Ledersattel geklaut, deshalb habe ich den jetzt mit einem eigenen Schloss gesichert – was meinem Wunsch nach Reduktion sehr entgegensteht.

10. Was sind Ihre nächsten Foto-Projekte oder Ausstellungen – mit oder ohne Fahrrad? Das weiß ich zurzeit noch nicht. Mein Traum wäre eine Foto-Tour quer durch Deutschland. Wenn ich auf der Autobahn an Industriegebieten vorbeifahre, würde ich gerne längere Abstecher dorthin machen. Ich sammle dafür auch bereits geeignete Orte und bin für Tipps immer zu haben.

Zu meinem eigenen Leidwesen interessieren mich außer grafischen Formen andere Aspekte der Fotografie nicht so sehr, sodass ich da durchaus eingeschränkt bin. Wenn ich Landschaften fotografiere oder Makros mache, langweilen die Ergebnisse mich meist schon, bevor ich sie auf dem großen Monitor sehe. Vielleicht wohne ich dafür auch einfach in der falschen Gegenstand, denn besonders spektakulär ist es hier ja nicht gerade.

Porträtfotografie könnte ich mir noch gut vorstellen, aber dort eine eigene Bildsprache zu entwickeln, ist eine große Herausforderung. Auf jeden Fall würde ich auch dort wieder auf der Suche nach Formen, Linien und Flächen sein. Ich glaube, da gibt es auch noch etwas zu entdecken, wenn man nur ausreichend Zeit dafür hat – genau daran fehlt es mir aber zurzeit.

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Für die Straßen dieser Welt: Wilier Superleggera und Strada

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Im ersten Jahr des Stahlrahmenblogs 2010 berichtete ich über das damals letzte verbliebene Stahlmodell des italienischen Herstellers Wilier namens Gioiello Ramato. Dieses edle Vintage-Modell in abgewandelter Form gibt es heute immer noch unter dem aktuellen Namen Superleggera.

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Interessant sind nicht nur die gemuffte Verarbeitung, sondern die verschiedenen Varianten:

  • Columbus Cromor Rohrsatz ohne Verchromungen mit Stahlgabel für 1.698 Euro
  • Columbus Cromor Rohrsatz mit Verchromungen und Stahlgabel für 1.898 Euro
  • Columbus SL Rohrsatz mit Verchromungen und Stahlgabel für 2.198 Euro
  • Columbus SL Rohrsatz mit “Ramato-Finish” (Kupfer) und Stahlgabel für 2.398 Euro

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Das Wilier Superleggera gibt es in 4 Farben und 10 (!!!) Größen.

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Neben diesem feinen Renner hat Wilier auch noch einen günstigen Alltagsrenner zu bieten, das Wilier Strada. Das Komplettmodell kommt mit einem geschweißten Rahmen aus 4130 CroMo und einem Shimano Tiagra Antrieb für 998 Euro oder mit Shimano Claris Gruppe für 798 Euro. Schutzbleche und ein Gepäckträger sollen sich auch montieren lassen. Zu haben in 2 Farben und 5 Größen.

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Überall hübsch zu fahren: Colossi D’n Jos Mondial

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Diese Art des Allroaders gefällt mir: Schöner Gabelkopf, gemuffte oder geschweißter Stahlrahmen aus Columbus Zona, bis zu 40mm Reifenfreiheit, Scheibenbremsen, Gepäckträger- und Schutzblech-Option. Alles dran, was mein Herz begehrt.

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Das Colossi D’n Jos Mondial gibt es in 6 Größen für 920 Dollar (gemufft) bzw. 820 Dollar (geschweißt). Das nenne ich ziemlich günstig und liegt an den günstigen Produktionskosten in China. Dass Colossi-Chef Jan Kole “trotzdem” für tolle Qualität steht, sollte inzwischen manchem Leser bekannt sein. Das ist übrigens auch einigen europäischen Marken bekannt, für die Colossi im Auftrag produziert.

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Sichtbar besser gesehen werden: The Reflective Bicycle

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Reflektierende Elemente z.B. an den Laufrädern oder an der Kleidung schützen (neben der Beleuchtung) den Fahrer in der Dämmerung und bei Dunkelheit vor Blindfüchsen gehender oder fahrender Natur. Das ist soweit erst Mal nichts Neues.

Neu ist allerdings, das komplette Fahrrad als Reflektor zu nutzen. Happarel Bicycles aus Berlin sagt der schlechten Sichtbarkeit des Nächtens den Kampf an und präsentiert aktuell mit dem Reflective Bicycle bei Kickstarter ein ganzheitliches Konzept des Gesehen-Werdens.

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Das Ganze funktioniert so: Die Bikes selbst sind (natürlich!) Stahlrahmen in klassisch gemuffter Ausführung. Die Rahmen werden mit einer reflektierenden, wasser- und korrosionsbeständigen Folie überzogen, die gleichzeitig auch noch vor Kratzern schützt. Und die irgendwie cooler aussieht als die guten alten Katzenaugen oder alberne Leuchtwesten.

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Neben komplett neuen Rahmen können übrigens auch bestehende Gebrauchtrahmen foliert werden. Das Reflective Bicycle benötigt 25.000 Euro, um auf die Straße zu kommen. Bis zum 19. Dezember 2015 ist noch Zeit. Vielleicht überzeugt Euch ja dieses Video:

Aufgefrischt: veloheld.iconX 2016

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Die Velohelden aus Dresden haben ihren Hauscrosser bzw. Allroader iconX für 2016 einer kleinen kosmetischen Behandlung unterzogen.

Herausgekommen ist dabei folgendes: der Rohrsatz des Stahlrahmens wurde überarbeitet und in punkto Zugfestigkeit verbessert. Die Reifenfreiheit wächst auf 40mm ohne bzw. 37mm mit Schutzblechen. Die Edelstahl-Ausfallenden haben nun ein tauschbares Schaltauge aus Aluminium. Und (hört hört!!!): das PressFit Innenlager wurde gegen ein gutes altes BSA-Lager getauscht.

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Wie immer gibt es das veloheld.iconX als Rahmenset oder Komplettrad in RAL-Wunschfarbe (Standardfarbe “Umbragrau matt”), letzteres jetzt mit Shimano 105 Gruppe und hydraulischen Scheibenbremsen. Das 44mm Steuerrohr eignet sich auch für tapered Carbongabeln. Daneben gibt es auch eine Stahlgabel mit Lowrider-Ösen, die für meinen Geschmack optisch einfach zu schmal für das Steuerrohr ist. Aber das ist ein grundsätzliches Problem mit 44mm Steuerrohren.

Preise: 599 Euro für den Rahmen ohne Gabel, 699 Euro mit Stahlgabel und 2.299 Euro für das Komplettrad. Vorbestellungen werden schon entgegengenommen, die Auslieferung erfolgt ab Mitte Januar 2016.


Stahl im Sinn seit 1947: Cicli Barco

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Wie die Überschrift schon sagt, gibt es Cicli Barco im italienischen Padova bereits seit 1947. Grund genug, endlich mal zu zeigen, was heute in dieser Rahmenschmiede entsteht.

Kurz gesagt: So ziemlich alles, was man aus Stahl und Edelstahl machen kann – von modernen über klassische Renner bis zu Tourern, MTBs und Cruisern – inzwischen auch mit Pinionantrieb oder als Carbon-Edelstahl-Mix. Und eine zauberhafte Edelstahlgabel mit Carbonschaft. Hier eine Auswahl:

Barco Spirit
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Barco Lugs
Barco-lugs

Barco Carbon-Edelstahl
Barco-Carbon-Stainless

Barco XCr
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Barco MTB
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Barco Tourer
Barco-tourer

Barco Cruiser
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Barco Pinion
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Barco Viva Fork
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Am stählernen Faden: Forgione Steel Rope Frame

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Es muss nicht alles auf den ersten Blick einen Sinn ergeben. Manchmal hilft eine längere Bedenkzeit. Und manchmal staunt man einfach über einen scheinbar zweckfreien  Erfindungsreichtum, der aber genau dadurch besonders spannend wird. So wie bei diesem zerlegbaren Citybike von Vincenzo Forgione aka Telai Forgione.

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Wie man sieht, wird der Rahmen am Sitzrohr zum Tretlager hin und am Oberrohr einfach zusammengesteckt. Zusammengehalten wird das Ganze vom einem Stahlseil, das das Unterrohr ersetzt und zwei weiteren zum Hinterbau. Was das für die Stabilität bedeutet, wage ich nicht zu ahnen. Andererseits: die Konstruktion entstand im Kundenauftrag und wurde wohl ausgiebig getestet.

Insofern: Ich drücke die Daumen und wünsche eine Gute Fahrt!

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Allrounder mit sportlicher Herkunft: Pelago Sibbo im Test

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Während ich beispielsweise beim Patria Trail Pinion 29er überhaupt keine Vorstellungen vom Fahrgefühl hatte und mich endsprechend jungfräulich der Sache näherte, hatte ich beim folgenden Test des Pelago Sibbo klare Vorstellungen, kommt es doch meinem Vogel Randonneur vergleichsweise nahe.

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Das Sibbo fiel mir bereits vor 2 Jahren auf der Eurobike auf. Die Rennradoptik in Verbindung mit der wirklich tollen Stahlgabel plus den Allroundfähigkeiten dank Schutzblech- und Gepäckträgeroption gefielen mir auf Anhieb. Und bei Stahl-Allroundern werde ich ohnehin schwach, wie man an meinem Vogel Randonneur erkennen kann. Womit wir wieder bei den Erwartungen an das Sibbo als Allrounder sind.

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Ausstattung: Das Testrad (danke an Pelago für die Bereitschaft und an den Basis Fahrradwarenladen in Stuttgart fürs Bereitstellen) kam in Standardausstattung mit Shimano 105 2×11 Antrieb, Sugino Kurbel (46/36), mechanischen TRP Spyre Scheibenbremsen und Mach1/Novatec Laufrädern mit Schwalbe Durano 28er Reifen. Der Brooks Cambium Sattel war für meinen großen Sitzknochenabstand mit 15 cm Breite zu schmal, weshalb ich ihn nach kurzem Ritt gegen meinen geliebten Selle An-Atomica ersetzte.

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Rahmen & Qualitätseindruck: Der Stahlrahmen des Pelago Sibbo wird aus dem guten alten und unverwüstlichen Columbus Thron Rohrsatz geschweißt. Das leicht abfallende Oberrohr verleiht dem Rad in Kombination mit dem 44mm Steuerrohr einen modernen Look. Das fette Steuerrohr passt (wie fast immer) nicht zur Stahlgabel und auch nicht wirklich zu den schlanken Rahmenrohren. Bei Einsatz einer Carbongabel dürfte das Ganze etwas harmonischer wirken. Das Tretlager kommt klassisch als BSA-Version. Die Ausfallenden sind grazil, eher klassisch und passen gut zum Gesamtlook. Das Schaltauge ist nicht austauschbar.

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An der Verarbeitung des Rahmens gibt es nichts zu meckern. Das Headbadge und die Metallplakette auf dem Sitzrohr wirken edel. Überhaupt ist das Sibbo in Standardfarbe Schwarz mit schwarzen Komponenten ein sehr elegantes und optisch ansprechendes Bike. Die hintere Scheibenbremsaufnahme ist in den Hinterbau integriert.

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Testfahrt: Die Rahmengröße 56 war für meine 1,80m (mit langen Beinen) etwas zu klein, was in mehr Überhöhung und flacherer Oberkörperposition mündete als gewohnt (hier im Bild noch der gelieferte Aufbau ohne Anpassung an meine Maße). Das liegt aber an meiner generell ziemlich aufrechten Sitzposition, war etwas ungewohnt, aber nicht dramatisch. Ein paar Spacer mehr am Gabelschaft würden es sicher auch tun.

Generell ist die Geometrie mit 73° Sitzrohr, 73,5° Steuerrohr (beim 56er) und 45mm Vorlauf eher sportlich als touristisch. Das 160mm Steuerrohr wirkt hier ein wenig besänftigend, genauso wie die Packtaschen-tauglichen Kettenstreben mit ca. 425mm.

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Beim Fahreindruck war ich auf den Vergleich mit meinem Vogel Randonneur gespannt, der geometrieseitig entspannter daher kommt. Was soll ich sagen: sehr angenehm das Sibbo. Wendig, ohne nervös zu sein, flott am Berg und stabil auf Abfahrten mit schlechtem Belag. Sportlicher als mein Vogel, vielleicht auch etwas weniger komfortabel, aber lange nicht so knackig wie ein reinrassiges Rennrad.

Den angeblichen Stabilitätsgewinn des 44mm Steuerrohrs konnte ich nicht wahrnehmen, brauche ich auch nicht. Die große Reifenfreiheit von 32mm mit Schutzblechen und 42mm ohne bietet jede Menge Möglichkeiten für Schotterpisten, Reisen oder einfach ein Komfortplus. Kurz: ein Allrounder mit sportlichen Genen.

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Zur Shimano 105 Schaltgruppe muss man nicht viel sagen. Die Sugino Kurbel machte auch beim Kettenblattwechsel eine gute Figur. Die TRP Spyre bremste im Vergleich zu meinen Avid BB7 Road S am Vogel sogar einen Tick besser, was natürlich auch an der frischen Einstellung liegen kann.

Fazit & Kosten: Das Pelago Sibbo ist ein eher sportlicher Stahlrahmen-Allrounder für Sport, Fitness und Touren auf der Straße und Schotter. Nichts für Weltreisen unter Schwerlast, aber dafür gibt es ja auch andere Modelle. Mit unterschiedlichen Reifen kann man ein großes Spektrum an sportlichen und touristischen Bedüfnissen abdecken. Der Look ist modern und sehr elegant, die Ausstattung solide und langlebig und die Verarbeitungsqualität sehr gut.

Das Pelago Sibbo kostet als Komplettbike 1.995 Euro – ein fairer und angemessener Preis. Bei 6 Rahmengrößen (auch XXL als 67er) dürfte die passende Größe dabei sein.

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Markanter Name: Reilly Cycleworks

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In der UK-Rahmenbauerszene ist Mark Reilly keine unbekannte Größe. Bis 2013 werkelte er bei Enigma Bicycle Works als Rahmenbauer. Danach machte er sich mit seiner Carbon-, Titan- und Edelstahlschmiede Nerve Bikes einen neuen Namen.

Aktuell hat er sich (laut eigener Aussage auf Kundenwunsch hin) ein Herz gefasst und drapiert seinen eigenen Namen als Reilly Cycleworks auf die Rahmen. Das Reilly Sortiment unterscheidet sich nicht wirklich vom Nerve Programm. Warum auch? Ist ja im Grunde nur eine Namensänderung. Deshalb finden sich aktuell vier Stahl -und Edelstahlrahmentypen im Angebot:

Reilly 953: Wie der Name schon sagt – eine Rahmenbasis aus Reynolds 953 Edelstahl, gemufft, geschweißt oder Fillet Brazed, zu haben als Rennrad, Crosser, Randonneur oder was auch immer. Kostenpunkt 2.099 Pfund (= 2.900 Euro)
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Reilly 953 Limited Edition: Das geschweißte Pendant mit fixen Größen und Farben ohne Custom-Option (wenn ich das richtig verstehe). Dann allerdings komischerweise zum selben Preis wie das voll individualisierbare 953, aktuell wiederum 500 Pfund günstiger bei Vorbestellung. Kann man verstehen, muss man aber nicht.

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Reilly 853: Das Stahlgeschwister des 953. Voll customized, mit Optionen für Scheibenbremsen, elektronische Schaltungen, Carbonriemen und was sonst das Herz begehrt. Kostet 1.399 Pfund (= 1.940 Euro).

 

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Reilly Signature: Ebenso voll indivisualisierbar mit Wahl zwischen dem heute gar nicht mehr verbauten Reynolds 753 Rohrsatz (für den früher Rahmenbauer eine spezielle Zertifizierung benötigten) und Reynolds 953. Gemufft oder Filet Brazed. Für den 753 Rahmen werden 1.599 Pfund (= 2.210 Euro) aufgerufen, für den 953 Rahmen 1.799 Pfund (= 2.500 Euro).

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Nicht zu vergessen: Reilly Cycleworks bietet nun auch 5-Tage Rahmenbaukurse vor Ort in Brighton an. Kostenpunkt für 5 Tage: 1.200 Pfund (= 1.650 Euro).

 

Mit eiserner Ironie: Irony Cycleworks

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Der Markenname Irony Cycleworks kommt mir besonders entgegen: Das Wortspiel aus “Ironie” und “Eisen” (Iron) gefällt mir ausnehmend gut. Dahinter steckt noch eine Besonderheit: Der bislang einzige philipinische Rahmenbauer in meiner Liste. Wer darüber mehr erfahren möchte, sollte sich übrigens die Facebook-Seite näher betrachten.

Hinter Irony steckt Anthony Balaguer, der sein Handwerk gleich bei mehreren Meistern ihres Fachs erlernte. Zum Einen den Bau gemuffter und Fillet Brazed Stahlrahmen bei Koichi Yamaguchi, der als Rahmenbauer bei 3Rensho begann, später in die USA übersiedelte und dort zum offiziellen Rahmenbauer für das amerikanische National- und Olympiateam avancierte (hier ein grandioses Yamaguchi Bike bei Kollege Cycle Exif). Er betrieb (oder brtreibt immer noch?) lange Jahre eine Rahmenbauschule, leider funktioniert die Website aktuell nicht mehr. Zum Anderen den Bau geschweißter Titanrahmen bei Jim Kish – mit Sicherheit auch keine schlechte Wahl.

Wie auch immer: Anthony Balaguer scheint sein Handwerk zu beherrschen und eine Vorliebe für Rennräder zu haben (was auch an der Vorliebe seiner Kunden liegen könnte).

Kleine Ausnahme:

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